Geschichte
Die Gründung
Von einem Kriegsteilnehmer wurde dem "Pfullendorfer Anzeiger" ein Brief zugesandt, der dort am 5. August 1919 veröffentlicht wurde. Der Inhalt dieses Briefes: "Nur durch Sport kann man heute noch eine kräftige Jugend und dadurch Männer heranbilden, die allen Anforderungen des Lebens gewachsen sind, weil nämlich innere und sachliche Hingabe an ein Ziel im höchsten Grade auf die Probe stellt, eine wahre Stahlschmiede der Männerkraft!
Wer während des Krieges mit da draußen all die Strapazen und Entbehrungen so recht verkostet hat, der weiß gewiss die frühzeitige Heranbildung und Abhärtung eines jungen Körpers zu würdigen. Aus dieser Erkenntnis heraus hat am vergangenen Samstag (2. August 1919) der hiesige Turnverein seine Mitglieder zusammengerufen und ist zur Gründung einer Rasensportabteilung geschritten. Die Führung und Leitung derselben wurde in bewährte Hände gelegt und es ist so denn zu hoffen, das gar bald ein neuer, frischer Sportgeist sich in Pfullendorfs Jugend hervortun möge.
Zunächst wurde eine Fußballriege gebildet und alle Anzeichen, als ganz besonders das Vorhandensein einiger ganz tüchtiger Fußballspieler, wie überhaupt das allgemein rege Interesse sprechen dafür, dass Pfullendorf gar bald eine tüchtige Fußballmannschaft ins Feld stellen dürfte. Somit wäre auch weiterhin der Einwohnerschaft Pfullendorfs an manchen Sonntagnachmittagen ein interessantes sportliches Treiben geboten, besonders dann einmal, wenn bei herangereiften, tüchtigem Können auswärtige Gäste sich zum Kampf auf dem grünen Rasen einfinden werden.
Es sei jetzt schon aber gesagt, dass die Rasensportabteilung im Turnverein keineswegs gedenkt, bei der nun gebildeten Fußballriege stehen zu bleiben, im Gegenteil, sie hofft bei hinreichender Teilnahme der hiesigen Jugend und zwar beiderlei Geschlechts auch noch zur Bildung anderer Rasensportarten wie Tennis, Faustball usw. übergehen zu können. Also an euch, Jugend, liegt es! Zeigt, dass ihr Verständnis habt für die Heranbildung und Abhärtung wie auch für die Erhaltung eines gesunden Körpers. Darum hinein in den Turnverein, fleißig geturnt und rührig Sport getrieben. Gut Heil!"
Am 21. September 1919 wurde erstmals gegen einen auswärtigen Gegner angetreten. Zur Deckung der Reisekosten des FC Stockach 3 wurde eine Aufklärungsschrift über das Fußballspiel zu 30 Pfennig verkauft, die gleichzeitig auch als Eintrittskarte galt. Übrigens: Das Spiel wurde mit 5:2 gewonnen und besonders hervorgehoben wurde Pfullendorfs Torhüter, der durch rasches Hinwerfen großartig rettete. Übrigens: Ein Kassenplus von 1,76 Mark wurde erwirtschaftet.